St. Hedwigs-Kathedrale, Berlin
Offener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Anschrift
Bebelplatz
10117 Berlin
Auftraggeber
Erzbistum Berlin
Erzbischöfliches Ordninariat
Niederwallstraße 8-9
10110 Berlin
Bei diesem Projekt handelt es sich um einen Beitrag für den offenen Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Innenraums und des baulichen Umfeldes der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin.
Die Raumgliederung der Kathedrale erhält eine eindeutige Orientierung, die der Klarheit
ihrer Gesamtform (Rundbau) entspricht: Eingangshalle > Gottesdienstraum (auf drei Niveaus)
> Sakramentskapelle. Damit zitiert das Konzept eine Tempeltheologie, wonach das Sanctissimum
von mehreren Vorhöfen umgeben wird, um es vom profanen Raum zu unterscheiden.
Desweiteren wird in diesem Konzept sichtbar, dass christliche Liturgie keine Raumverschachtelung
benötigt, weil mit Christi Tod und Auferstehung alle Tempelvorhänge zerrissen sind: Gottes
Gegenwart ereignet sich in der Eucharistie (Altarraum), im Hören des Wortes und im Empfang
von Brot und Wein (Volksraum). Die Feier verlängert sich vertikal in die himmlische Liturgie
(schwebende Orgel) und horizontal in der Zeit (Sakramentskapelle). Im Gottesdienstraum sind
alle Schwellen verschwunden, weil die Gemeinde sich um den Herrn versammelt.
Wohl aber bleiben die Niveauunterschiede, weil Gott sich aus der Höhe den Menschen zuneigt
und der Mensch zu seinem Schöpfer emporschaut.
Der Vorschlag zur Umgestaltung des Bernhard-Lichtenberg-Hauses nimmt die St. Hedwigs-
Kathedrale sowie den zwischen beiden Gebäuden vorhandenen Platz mit in den Blick und
sucht so eine städtebauliche Lösung. Der Tatsache, dass es bisher nur vage Nutzungspläne gibt,
soll durch eine möglichst große Flexibilität im Innenausbau des zu erhaltenden Altbaus sowie
eines Neubaus an Stelle des Anbau aus den 1970er Jahren entsprochen werden.
Der Vorschlag betont den „dienenden Charakter“ des Bernhard-Lichtenberg-Hauses
gegenüber der Kathedrale und behält im Blick, dass bei aller Flexibilität in der Nutzung
die Kosten in einem angemessenen Verhältnis stehen müssen.